wieder
zu mir selbst finden
ganz langsam
aber fühlen
können
leben

"ich habe doch noch gar nicht richtig gelebt..." waren ihre verzweifelten worte, nachdem sie die diagnose erfuhr. krebs. diese fünf buchstaben trafen sie wie ein schlag. ihr körper schien seinen dienst zu versagen - kalt und leblos fühlte er sich mit einem mal an...

sollte nun alles vorbei sein - wieviel zeit blieb ihr noch - würde sie die kraft und den willen zum kämpfen haben ? und -- warum gerade sie...?



zögernd, öfffnete sie die augen. die zeit - in der sie unfähig war, sich zu bewegen - erschien ihr unendlich lang. ganz langsam - so als sei eine ewigkeit vergangen - spürte sie leben. hörte das rauschen der bäume vor dem fenster und das leise rieseln des regens.

...sie erwachte aus einer unruhigen nacht und konnte sich minutenlang nicht von diesem traum lösen. zu schlimm und zu wirklich, war das eben erlebte und der schreck lähmte all ihre gedanken.


langsam steht sie auf, geht ins bad und fühlt - dieser traum wird sie für einige zeit begleiten...

wann hören sie endlich auf, die fragen nach dem warum...?

vielen herzlichen dank für eure worte und gedanken an mich -
hier im blog, oder per mail.

ein paar tage noch -
und ich bin wieder da - bestimmt.

die herbstluft
riecht nach abschied

ganz tief
in mich aufnehmen
werde ich sie

es fällt dann leichter
zu gehen

"...das einzig beständige, ist die unbeständigkeit."


ständig, immer wieder -
sucht sie nach beständigkeit

doch im leben
gibt es nichts beständiges

be - sta(e)nd - ig
heißt wohl
stehen bleiben
im stand

sie weiß es
und sucht
trotzdem

da haben wir wohl damals - bei unserer vereinbarung vor sieben wochen - vergessen, über die größe zu reden...



doch das fotografieren heute früh, hat ihr gefallen - ganz still hat die spinnendame zum glück gehalten. die vergangenen zwei tage war sie verschwunden und ich dachte schon - winterschlaf, oder so. was tun spinnen im winter überhaupt - weiterspinnen ? doch dann fehlt die nahrung - kleine insekten...

wie auch immer - ich werde euch auf dem laufenden halten ;-)

gedanken kommen und gehen - scheinbar ständig. doch die meisten bleiben, zwingen sie immer wieder zum nachdenken, schlimmer noch - zum grübeln. am liebsten möchte sie sich ganz verschließen - vor allen menschen. das schauspielern: "ach mir geht es gut, alles ok..." - so dahin gesagt mit einem geübten lächeln - wie oft, nervt sie das selbst. doch soll sie die menschen die ihr lieb sind mit etwas belasten, was nur sie ganz allein betrifft...? was werden diese dann denken - sie sollen sich ihretwegen nicht sorgen.

nein, heute ist nicht ihr tag. der kopf dröhnt und die müdigkeit schmerzt.
gleich nachdem j. in die schule gegangen war, hatte sie sich im wohnzimmer hingelegt. sollte sich die welt da draußen doch ohne sie weiterdrehen. die tabletten ließen die schmerzen weniger werden und sie schlief wieder ein.


...wo ist nur das kabel ? in der neuen tasche ihres laptops, wo es hingehört - liegt es nicht. sie sucht, so viele möglichkeiten gibt es doch gar nicht. ob sie es beim letzten besuch ihrer eltern dort vergessen hat ? nach kurzer zeit findet sie es unter dem pc schreibtisch neben den anderen kabeln.

dann öffnet sie die balkontür und lässt die warme sonnige herbstluft ins zimmer - macht es sich mit einem heißen tee auf dem sofa bequem, um mit dem laptop ihre gedanken aufzuschreiben...

denn die hoffnung, dass mit jedem geschriebenen buchstaben der schmerz etwas weniger wird, hat sie noch nicht aufgegeben…