3
Jul
2007

was meint ihr ?

eine mir nahestehende person meinte vor ein paar tagen sinngemäß:

"wenn dir jemand erzählt, er habe einen berg versetzt, so könnte es der wahrheit entsprechen.
wenn dir aber jemand sagt, er habe seinen charakter geändert, so glaube ihm nicht..."


diesen worten muss ich leider (aus erlebtem) recht geben, obwohl ich es gerne anders glauben und hoffen möchte -

was meint ihr ?!

Trackback URL:
https://nebeltanz.twoday.net/stories/4030448/modTrackback

Samt-Seide-Alltagstrott - 3. Jul, 23:06

ich denke..

einen charakter kann man nicht ändern...vielleicht kann es ein schicksalsschlag..eine erlebte situation..die wie ein trauma wirkt..aber ein mensch kann ihn sicherlich nicht ändern...nichtmal im märchen..;-)

gute nacht liebe antje..schlaf schön

fata morgana - 4. Jul, 10:36

...und daran zu glauben wäre ist sicher naiv (von mir)...

liebe grüße an dich, bea
Samt-Seide-Alltagstrott - 4. Jul, 10:50

an etwas zu glauben oder hoffnung zu haben ist in meinen augen niemals naiv..man darf nur nicht darin untergehen..und sollte rechtzeitig erkennen, ob der glaube bestand hat oder nicht....
night shadow - 4. Jul, 15:34

So etwas ähnliches wollte ich gestern abend auch noch schreiben, allerdings machte Twoday mir einen Strich durch die Rechnung.

Ich denke nicht, dass ein Mensch bewusst und aktiv seinen Charakter verändern kann. Allerdings bin ich der festen Überzeugung, dass ein Mensch durch Erfahrung, Erlebnisse und äußere Einflüße sehr wohl verändert werden kann.

Und ich finde es ist auch nicht erstrebenswert einen anderen Menschen verändern zu wollen, denn man will schließlich auch nicht selbst durch andere verändert werden oder?

Liebe Grüße an dich
fata morgana - 4. Jul, 21:13

herzlichen dank, an euch beide.

ich bin sehr froh, über diesen gedankenaustausch hier bei twoday...
j.bin_ich - 4. Jul, 01:57

Ich glaub auch es wär Aussichtslos! Aber ich meine eh, man sollte Menschen nicht verändern wollen, man sollte jedoch für sich klären, ob man mit den Ecken und Kanten des anderen leben, aushalten kann. Guts Nächtle! Catissima

fata morgana - 4. Jul, 10:40

es war auch so gemeint, dass jemand selbst, seinen charakter verändert...
dass man einen anderen menschen nicht ändern kann, ist klar :-)

danke für deinen besuch.
j.bin_ich - 4. Jul, 16:04

;)

ich komme wieder, wenn ich darf?
fata morgana - 4. Jul, 21:07

ja, klar darfst du -
habe auch schon bei dir gestöbert ;-)
j.bin_ich - 10. Jul, 09:23

... und ich komm so gerne wieder um deinen Worten zu lauschen. Wünsch dir einen schönen Tag!
Lange-Weile - 4. Jul, 08:30

kleinlautes Großmaul

Hallo Fata Morgana,

Charakter - die Prägung einer Persönlichkeit - ergibt sich aus angeborenen und anerzogenen Eigenschaften einer Person. Auf den Menschen wirken also sehr viele unbewußte Motive in sein Handeln mit hinein. Ich selbst merkte es früher oft, dass ich das, was ich mir vornahm, letzt endlich doch nicht tat. Als wäre ich fremdgesteuert - ich tat etwas ganz anderes. Darüber war ich selber sehr traurig, konnte es jedoch nicht ändern.
Mit den Jahren hat sich das aber geändert - ich lernte mich besser kennen und damit auch meine Grenzen, meine Persönlichkeit, meine Verhaltensmechanismen. Jetzt liege ich nicht mehr hilflos im Graben, der zwischen meiner eigenen Vorstellung von mir und meiner wahren Persönlichkeit liegt, sondern ich hab eine Brücke zwischen ihnen gebaut.
Dazu kommt auch noch, das ich bereit war, mich zu ändern - mich zu verändern.
Diese Bereitschaft, sich zu verändern, setzt bei Menschen zu unterschiedlichen Zeiten ein - und bei manchen, wenn überhaupt. Manchmal bedarf es eine schwere Erschütterung.

Um zu "Überleben" und sich durch das Leben zu schlagen, hat der Mensch sich schon in der Kinderjahren die unterschiedlichsten Verhaltenskonzepte angeeignet. die er so schnell nicht ablegen kann, ja er erkennt sich oft nicht einmal als das, was sie sind - überholte und schon unbrauchbar gewordene Konzepte. Will er sie aus seinen "Programm" nehmen, nimmt er es als eine Instabilität wahr und das macht ihm Anst.

Ich saß mal einem "Großmaul" allein gegenüber, sah in seine Augen und was ich sah, war eine große Unsicherheit. Es gab in dem Moment keinen Rahmen für ein "Großmaul" und das brachte ihn fast aus dem Gleichgewicht. Viele Jahre erlebte ich ihn als Trinker.

Doch wen es gelingt, die Rolle oder Maske eines Menschen zu durchschauen, erkennt das wahre Wesen den Menschen.
Doch wir sind auch Opfer unserer eigenen Vorstellung von dem Menschen und sind dann enttäuscht, wer er nicht so ist, wie wir ihn uns vorstellen haben und leiden darunter.

Dir noch eine schöne Woche
Gruß LaWe

fata morgana - 4. Jul, 10:47

danke dir, lange weile für deine erklärungen. sie klingen logisch und sind bei sich selbst gut nachzuvollziehen.

bestimmt ist es ja nichts falsches, an des "gute im menschen zu glauben" -
doch manchmal frage ich mich ganz sehr, woher bei mir immer wieder die hoffung kommt -
sie ist da, um dann (immer) wieder aufs neue zu nichte gemacht zu werden.

ein kreislauf, der an den kräften zehrt...
Lange-Weile - 6. Jul, 09:53

Abehnung und Akzeptanz

Hallo Fata Morgana,

Menschen reagieren aufeinander und auch auf ihre eigne Vergangenheit. Dazu kommt, dass sich menschliche Eigenschaften sich gegenseitig auch spiegeln. Sind das gute Eigenschaften, ist der Mensch wie berauscht und erfährt sich ganz neu, sind es weniger gute Eigenschaften, dann ist der Mensch erschrocken und meint, man wäre durch den anderen so geworden.
Doch in uns Menschen steckt alles - ob zart oder hart - doch nicht immer geben wir den Impulsen nach, ja manche verdrängen wir sogar. Doch je mehr der Mensch sie verdrängt, je stärker erkennen wir die Eigenschaft im Spiegel einer anderen Person.

Als ich meiner Reikilehrerin sagte, das ich das Zusammensein mit Mann ablehne, weil ich seine ausgestrahlenden Aggression nicht mehr ertragen konnte und wollte, sagte sie zu mir :"Irene, das ist deine Aggression, die du da siehts". Erschrocken antwortete ich: "Waas? Ich bin nicht aggressiv, das ist seine. Der Mann ist hochgradig aggressiiv". Das lies sie bei mir nicht durchgehen und sagte: "Bedanke dich bei dem Mann, weil er dir dein verdrängte Agggression gezeigt hat" und dann "rollte" ich Tonnen von Aggressionen, die ja meine und nicht seine waren wieder nach Haus. Tager später war mir klar, dass ich sie ihm unterschieben wollte. Ich setzte mich damit auseinander und nahm auch diese Eigenschaft als meine an. Den Mann begegne ich heut noch und ich spüre kein Gramm Agggression mehr in mir.

Vielleicht bezieht sich mein geschildertes Erlebnis auf deinen Glauben an den Mann. Du wurdest vielleicht mal schwer enttäuscht und das hat dich tief verletzt. Doch der Schmerz sitzt tiefer, als es dir lieb ist. Auf der Wunde liegt ein Plaster, der sich "ich glaube an das Gute" nennt. Unter diesem Pflaster ist die Wunde gur verdeckt, jedoch kann sie darunter nicht heilen, sie schmerzt und tuckert weiter. Dem Gegenüber kann es ähnlich gehen und damit nehmen die Verwicklungen ihren Lauf. Wenn du Wunden wie diese immer wieder mit einem Plaster behandelst, wirst du immer wieder an Menschen geraten,. die auch mit Plaster arbeiten und auf diese Weise dreht das Leben sich im Kreis.

Ich komme noch mal kurz zu dem Großmaul und Trinker aus dem ersten Kommentar zurück. Ich hatte ihn auf eine sonderbare Weise in mein Herz geschlossen und konnte vielleicht deshalb etwas tiefer sehen. Ich sah einen tief verletzten Mann - eine Frau oder ein Mädchen hat in seiner Jungend mit seinen ehrlichen Liebesgefühlen gespielt und seine Gefühle dabei verletzt. Er schwor sich - niemals wird er seinem Liebesgefühl mehr nachgeben. Er nahm sich eine Frau, die er nicht liebte, sah er eine Frau, die er liebte, lief er weg. Auf diese Weise drehte sich sein Leben im Kreis und wurde zu einem Mann auf der Flucht vor sich selbst und damals auch vor mir. Ich brauchte sehr lange um zu akzeptieren, das er für dem Rest seines Lebens ein Mann auf der Flucht bleiben wird und ich trat einen Schritt und damit aus seinem Bann zurück.

Ich weiß, dies war noch mal ein seeehr langer Kommentar - aber um etwas verbal plastisch zu machen, bedarf es vielleicht etwas mehr Worte.

Ich wünsche dir noch ein schönes Wochenende

Gruß LaWe
punctum - 4. Jul, 10:47

ich denke, man kann sicher nicht seinen charakter ändern, aber verhaltensweisen schon. vorausgesetzt natürlich, dass man sie erkennt und dass man etwas ändern will. wenn man z.b. zu wenig ausspricht, viel in sich hineinfrisst und damit auch missverständnisse beim gegenüber hervorruft, dann kann man das ändern (das war jetzt ein beispiel aus eigener erfahrung).

fata morgana - 4. Jul, 21:09

ja ich denke auch -
wenn man will, kann man fast alles - aber eben, nur wenn man will...
Iggy - 6. Jul, 23:28

der charakter selber ändert sich nicht, manchmal ändern sich aber die reaktionen auf andere menschen, sie sind gemildert, euphorisch und täuschen eine gewisse ... reife vor.
aber im grunde ist der charakter immer noch der alte. aber trotzdem kööönte es ja mal sein, dass der charakter sich ändert. denn meine sicht könnte eine sehr subjektive sein... ;)

miyelo - 7. Jul, 14:23

Wer weiß, ob "Charakter" nicht nur ein nebulöses Wort ist. Jeder Mensch wird von seiner Umwelt geprägt und bekommt vererbte Anlagen mit. Jeder Mensch kann sich aber auch im Laufe seines Lebens ändern (auch wenn das vielleicht nur wenige tun.) Ich glaube aber, dass es wichtig ist, dass man erkennt, dass es nicht gut ist, selbst darauf zu warten, dass sich jemand ändert, dessen Art zu leben, zu sein ... einen stört. Wenn man auf sich selbst achtet, auf die eigenen Bedürfnisse, wird man irgendwann aufhören wollen wegen eines Anderen zu leiden.
Liebe Grüße
Elke

fata morgana - 8. Jul, 14:32

ein lieber dank auch an euch beide, iggy und elke -
es regt mich alles ziemlich zum nachdenken an...

liebe grüße und einen guten start in die woche :-)
sphaerenklang - 9. Jul, 08:56

Liebe fata morgana!
Der Charakter ist im Prinzip, wie wir die Welt wahrnehmen und spiegeln. Unser Charakter bestimmt, wie wir die Welt wahrnehmen und mit ihr umgehen. Er bestimmt unsere Gefühle und Gedankenmuster.
Natürlich können wir unseren Charakter ändern.
Der Weg dahin ist lang und kostet dich deine Persönlichkeit. Du musst dich lernen, den Weg zu deinem Unterbewusstsein, durch deine Mechanismen und Emotionen, deinen wahren Willen lernen. Wenn du weißt, warum du wie reagierst, steht es dir offen zu entscheiden, wie du reagieren willst und dein Verhalten dahingehend zu ändern. Vielleicht durch Loslassen, vielleicht durch Vergebung. Vielleicht ist ein anderer Weg der richtige für dich.
Wir sind keine Opfer. Es liegt an uns.
Der bewusst kurz gehaltene Kommentar einer, die sich selbst geprägt hat und täglich prägt
-

PS: Ja, ich habe mich geändert. Das Feedback bekam ich von außen. Einfach so. "Du hast dich echt zum positiven geändert." Ist schon eine Weile her. *grins*

fata morgana - 11. Jul, 22:05

liebe sphaerenklang,
ganz herzlichen dank an dich, für deine worte -
was du schreibst, bewegt mich, weil du es selbst erlebt hast...
und ich ziehe den hut, vor menschen wie dir, die solche schwierigen wege beschritten haben :-)

ich glaube auch, egal um was es geht -
wenn man etwas wirklich will und es steht in unsere macht, schafft man es auch...
evelyne w. - 13. Jul, 10:48

ich glaube

dass es sehr wichtig ist, richtig zu definieren.

ein mensch kann sich nicht verändern! weil sein unbewusster anteil viel höher ist als sein bewusster. aber ein mensch kann sich entwickeln und dafür die richtung selbst bestimmen, welche anteile seiner persönlichkeit er weiter trainiert und damit ausprägt.
die besondere spezifikation dafür muss er aus dem ausschalten der selbstlüge beziehen. was auch sehr schwer ist, weil diese eigentlich dem schutz seiner persönlichkeit dient. die neurotische überzeichnung allerdings kann sehr wohl korrigiert werden.

dazu kommt, dass die subjektive betrachtung von außen weiter einen spiegel bietet, der äußerst unscharf ist.

wenn also jemand sagt: du hast dich verändert. dann kann es genauso gut sein, dass eigentlich er sich "verändert" hat und nun eine andere sicht auf dich hat.

deshalb ist es wichtig, zu sich selbst zu finden, um selbstlügen zu erkennen. dann muss sich ein anderer gar nicht mehr verändern, weil wir ihn so wahrnehmen können, wie er uns keinen schaden zufügen kann. und man selbst sich in eine richtung entwickelt, die viel mehr nähe zulassen kann. zu sich selbst, und auch zu anderen ...

fata morgana - 15. Jul, 09:59

danke evelyne für deine zeilen,
der punkt der 'selbstfindung' ist glaube ich ein ganz entscheidender...
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