4
Jan
2006

abstand

vielleicht -
sollte man sich
nie ganz verlieren,
in eine liebe.

doch ist es ehrlich,
den anderen auf distanz
zu halten ?

©antje

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evelyne w. - 4. Jan, 19:25

liebe antje

hihi, da rufst du natürlich sofort die frau liebesforscherin auf den plan.
ich denke, dass hier verschiedene begriffe vermischt werden.
distanz - liebe - verlieren, die können gar nicht so auftreten. also natürlich meiner meinung nach. die muss nicht allgemeingültig sein, logischerweise.
die liebe ist ein immer geben wollen. wo sollte man sich da verlieren, wo sollte da distanz herkommen?
nicht einmal, wenn ich den herkömmlichen umgang mit diesem wort hernehme (also nicht mit dem wesen der liebe selbst, sondern mit dem was allgemein dafür angesehen wird), funktionierts. wie sollte man sein gefühl so steuern können, dass es liebt und sich dabei distanziert? wie sollte man sein gefühl verlieren können?

viele fragen, die dein kleiner text aufwirft. ich hoffe nur, du findest mich nicht kritikasterisch. aber es ist halt "mein" thema. da kann ich beinahe nie das lose mundwerk halten ...

ganz lieben gruß
deine ewe

fata morgana - 6. Jan, 17:58

ob dus glaubst oder nicht, evelyne - als ich diese zeilen hier reinschrieb, musste ich an dich denken ;-) so ein ähnliches thema hatten wir in deinem blog schon einmal.
ich denke auch, dass diese zeilen im widerspruch stehen, deshalb meine überlegung. wenn frau alles für den anderen ´gibt´ besteht die gefahr, des "sich selbst verlierens" - ist bei mir schon so gewesen...

es ist gut, andere gedanken zu lesen - dein "loses mundwerk" ist ok :-)
lg von antje.
Woelfin (Gast) - 5. Jan, 19:32

Ehrlich weiß ich nicht. Überl(i)ebenswichtig aber weiß ich.

fata morgana - 6. Jan, 17:41

danke, wölfin - ja überlebenswichtig, auch fürs eigene ich.
dies bemerken ist oft schmerzlich und kommt manchmal fast zu spät.
miyelo - 5. Jan, 22:50

Entweder - oder

Ich glaube nicht, dass man es steuern kann. Entweder - oder, sobald man mit dem Verstand rangeht, stimmt schon was nicht mehr. Das soll nicht heißen, dass man den Verstand komplett abschalten sollte. Wenn ich liebe, dann kann ich keine Distanz aufbauen. Liebe / "verliebt" sein sind aber auch wieder zwei Paar Schuh.

fata morgana - 6. Jan, 18:06

ja elke - eine sache des verstandes. wenn man ´richtig´ liebt "setzt er aus". die gefühle regeln dann alles und somit ist ein aufbauen von distanz fast unehrlich.

ich drehe mich da wohl im kreis bei dieser frage.
Lo - 6. Jan, 17:42

Nö.

Dann wär´s nämlich auch keine.
Liebe.

Bisschen schwanger geht doch auch nicht, oder?

lo

evelyne w. - 7. Jan, 01:14

muss jetzt

(natürlich) noch mal ...

ich finde halt überhaupt nicht, dass wenn die gefühle sprechen, der verstand pause machen muss.
liebe ist ein willensakt. aber liebe ist unteilbar, da gebe ich lo absolut recht. bisschen lieben geht nicht. entweder man liebt oder man macht irgendwas anderes, man heizt seine triebe, man streichelt seine defizite, man vernebelt seine ängste und unsicherheiten, usw.
nur, das phänomen der liebe (ups) kennt keine distanz. die liebe ist das verbindungsglied zwischen den menschen. und deshalb, wenn distanz ins spiel kommt, ist es keine liebe, sondern ...

lg ewe
y. (Gast) - 7. Jan, 01:53

liebe frau fata,
mir kommen bei beiden absätzen zweifel -
beim grundsätzlichen 'sollte' im ersten
und beim begriff ehrlich im zweiten.

wenn man liebt - wirklich liebt -
bedeutet das sehnsucht nach nähe
über alle individuelle formfixierung hinweg.
liebe sehnt sich nach gemeinsamer auflösung,
reißt schranken ein auf dem weg hin
zum gemeinsam eins sein.

ich weiß, was es heißt, distanzlos zu lieben.
nicht aber, wie es ist, distanzlos geliebt zu werden.
jedenfalls nicht im eben beschriebenen sinne.
wohl aber in dem, der das du nicht achtet,
sondern es sich anzupassen versucht.
unter solchen umständen richtet sich
das eigene lieben gegen das selbst
und distanz wird zur überlebensfrage.
mit unehrlichkeit hat das m.e. nichts zu tun.
ein einzelner kann unbegrenzt für zwei lieben,
aber liebe nicht distanzlos für zwei leben,
ohne sich dabei zu verlieren.
in solchem fall auf distanz zu gehen,
bedeutet nicht, nicht mehr ehrlich zu lieben,
sondern ehrlich gegebenheiten zu akzeptieren,
die der liebe nähe in ihrem sinn und sehnen verweigern.
ist eine rein kopflastig getroffene entscheidung,
die am sehnen des herzens nichts ändert,
sondern dieses einschnürt,
damit es sich nicht unbeantwortet allein auflöst.
wie erfolgreich solche strategie ist,
vermag ich nicht zu sagen -
aber wenn es um überleben geht,
tut man das, was man denkt, tun zu müssen.
ebenso, wenn man sich entschließt,
seinem lieben bedingungslos zu folgen.

ich wüsste gerne, wie es ist,
wenn lieben von zwei seiten
keine distanz mehr nötig hat,
weil jede seite für die andere sorge trägt.

y. (Gast) - 7. Jan, 02:09

und werde trotzdem das gefühl nicht los,
dass letzteres vielleicht nur wunschtraum ist,
und das tatsächliche abenteuer liebe
erst dort beginnt, wo jeder auf seinem platz steht
und eben jene auflösung der distanz
ergebnis der begegnung zweier autarker lebewesen ist.
sofern sich autarkheit mit dem wesen der liebe
überhaupt überein bringen lassen kann.
angesichts dieses mir bislang ungelösten rätsels
neige ich zu hoffnungsvoll nach vorn schauender perspektive:
wo auch immer man steht - das abenteuer fängt gerade erst an.
und weil die liebe ist, was sie ist, sind das die augen,
mit denen sie betrachtet - demnach der richtige weg. ;)
fata morgana - 8. Jan, 22:59

es bringt mir einige neue erkenntnisse und ansichten, wenn ich all euere gedanken lese. vielen dank.
die liebe - jeder hat sie wohl schon mehrere male und in unterschiedlicher art erlebt --
ich denke auch, dieses thema ist so vielschichtig und weitreichend, dass man unendlich lange darüber schreiben könnte. die dichter tun es schließlich schon seit mehreren hundert jahren ;-)

ich, möchte lieben - ohne distanz. vielleicht erlebe ich das irgendwann, an mir soll es nicht liegen ;-)

rosenherz - 10. Jan, 15:22

Liebe Fata Morgana, Liebe

...gibt es in viele Ausdrucksformen. Sadistische, brutale, entfremdete, änglstliche, ambivalente, hedonistische, verspielte, platonische, zeugende, narzistische, romamtische, ekstatische, mataphysische oder ganz große Liebe, usw.
Nähe und Distanz sind zwei Pole, die wir gewöhnlich als gegensätzlich benennen. Doch ist Distanz an sich etwas, das lieblos wäre? Oder ist Nähe gleichbedeutend mit liebevoll?

Ich lese aus deinen Zeilen heraus, du wünscht dir Liebe ohne Distanz. Ich kann leicht theoretisieren, doch das einzige was zählt ist: Was möchtest du konkret erleben? Was möchtest du mit (deinem) Liebespartner konkret spüren, dass du als Lieben ohne Distanz bezeichnest?

Ganz liebe Grüße, Rosenherz

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